Hier stellen wir vor, was sich für uns gut bewährt hat. Das wichtigste vorab: nicht die Ausrüstung macht so eine Reise schön, sondern die gemeinsame Familienzeit, die Bewegung an der frischen Luft und die schöne Landschaft. Einige unserer Touren machten wir mit einem alten Anhänger vom Discounter. Nicht sehr sportlich, aber bei Kindergartentempo immerhin etwas zusätzliches Training für meinen Mann. Für den Anfang sind viele Sachen, die man schon hat erstmal ausreichend. Und teure Radtaschen kann man sich vielleicht auch erstmal im Freundes- oder Bekanntenkreis ausleihen. Die Produkte, die wir hier vorstellen, haben wir alle selbst erworben und dafür, dass wir sie hier zeigen auch keinerlei Gegenleistung oder Vergünstigungen bekommen.
Radtaschen
Mein Mann und ich haben seit vielen Jahren die klassischen roten Radtaschen von Vaude. Dazu haben wir inzwischen noch die Frontroller von Ortlieb am Lowrider. Nach Bedarf hatten wir auf dem Gepäckträger noch eine wasserdichte Tasche oder einfach nur ein Zelt im wasserdichten Packsack. Nicht missen möchte ich meine Fronttasche mit Kartenfach, für das ich immer die jeweiligen Etappen ausgedruckt dabei habe und mich so gut orientieren kann. In der Tasche sind Taschentücher, Handy, Schlüssel, Sonnenbrille, Gummibärchen und anderer Kleinkram, den man schnell zur Hand haben sollte.
Unsere Kleinste hat die Frontroller-Taschen von Ortlieb hinten am Gepäckträger. Bei der letzten Tour haben wir aber öfter mal die Taschen bei uns mit drauf geschnallt, dafür ist sie die meisten Strecken selbst gefahren. Die beiden Großen haben je eine Frontroller-Tasche und eine in normaler Größe von Ortlieb, die sie vor zwei Jahren beim Stadtradeln gewonnen haben. Wir haben mit Eddings die Namen und Symbole auf die Taschen gemalt, das erleichtert es enorm, auf Anhieb die richtige Tasche zu erwischen. Die Mädels haben Fronttaschen mit KlickFix System, die sie sehr lieben und Platz für Puppe, Sonnenbrille oder andere Dinge bieten.
Unsere Räder
Die ersten Radtouren haben unsere Kinder mit ganz normalen Kinderfahrrädern gemacht. Inzwischen haben alle Kinder die leichten Woom-Räder und wir sind wirklich zufrieden damit.
Unsere Reiseküche
Die ersten Touren haben wir mit dem uralten Kocher von meiner Schwiegermutter gemacht. Grundsätzlich ist so ein Gaskocher eine feine Sache, selbst wenn man nicht zeltet. Oft holen wir ihn bei Pausen z.B. am Spielplatz heraus, um uns einen Kaffee zu kochen. Und wenn es kalt ist, kann ein warmes Süppchen Wunder bewirken. Mindestens einmal am Tag machen wir Brotzeit und holen uns bei Bäckern oder Supermärkten, an denen wir vorbei kommen die Zutaten dafür. Taboulé oder fertige Salate, sowie viel Rohkost und Obst sind einen schöne Ergänzung. Wenn wir keine Sitzgruppe finden, haben wir unsere Picknickdecke, die wir dann ausbreiten.
Abends am Campingplatz kochen wir dann. Eine Notration Nudeln mit Soße oder ein Fertiggericht haben wir immer in der Tasche, falls man mal keinen Supermarkt findet. In Frankreich mochten wir das fertige Dosenratatouille sehr gerne. Manchmal kaufen wir auch tiefgefrorenes Obst und Gemüse, und kühlen damit über den Tag Lebensmittel, die nicht so gut haltbar sind. Zum Frühstück kann man meist auf den Campingplätzen frische Brötchen bekommen, die man am Abend vorbestellt hat. Dazu haben wir in Plastikdosen umgefüllte Marmelade, Nutella und Honig dabei. Und natürlich Instantkaffee für Felix und mich.
Nachdem wir viele Jahre mit dem kleinen Gaskocher unterwegs waren, hat dieser letztes Jahr seinen Geist aufgegeben. Seitdem haben wir zwei Kocher dabei: einen, den man auf den Boden stellen kann und der somit stabil genug für den großen Falttopf ist und einen der direkt auf die Gasflasche montiert wird. Das ist nicht so minimalistisch, aber so können wir immerhin Nudeln und Soße für 5 Personen gleichzeitig kochen. Davor war das Abendessen eher so auf Raten und bis auch die Letzten eine warme Mahlzeit hatten, konnte es eine Weile dauern oder es gab eben nur Instant-Kartoffelbrei 😉 Mit dem Falttopf sind wir übrigens sehr zufrieden, man muss nur aufpassen, dass der Deckel beim Transport nicht kaputt geht und dass der untere Bereich immer gut mit Flüssigkeit gefüllt ist.
Als Besteck hatten wir erstmal die „Göffel“ aus Plastik, aber nachdem schon einige abgebrochen sind, haben wir uns jetzt welche aus Metall zugelegt, die zwar schwerer, aber dafür deutlich robuster sind. Zum Schneiden und Broteschmieren haben wir die schönen Taschenmesser von Opinel. Beim Geschirr kommen wir mit den Tellern, Schüsselchen und Bechern von Ikea prima zurecht. Und ineinander gestapelt bekommt man die auch gut verstaut. Wichtig ist noch ein Werkzeug zum Umrühren und Austuen des Essens. Zusätzlich haben wir meist noch eine große Salatbox von Ikea dabei, darin kann man Salat und Gemüse waschen, Abspülen und Lebensmittel aufbewahren.
Klamotten, Wäsche und Waschen unterwegs
Die meisten Campingplätze haben Waschmaschinen, auf denen man die Sachen Abends durchwaschen kann. Ein paar Waschmittel-Tabs haben wir dafür immer dabei. Als Wäscheleine nutzen wir die Spanngurte mit Karabinern, mit denen wir das Gepäck an den Fahrrädern befestigen. Man muss nur aufpassen, falls diese etwas Kettenschmiere abbekommen haben. Meist trocknen die Sachen über Nacht nicht, insofern ist es empfehlenswert, nicht zu viel auf einmal zu Waschen. Größere Sachen befestigen wir tagsüber mit den Spanngurten an den Fahrrädern, kleine Sachen wie Socken und Unterwäsche kommen in kleine Netzbeutel. Bei Sonne und im Fahrtwind trocknen die Sachen meist schnell. Schnelltrocknende Funktionsklamotten haben sich dabei sehr bewährt.
Im Sommer hat jeder von uns ein paar Treckingschuhe (oder Felix und ich Radschuhe) und ein paar Treckingsandalen dabei. Die Treckingschuhe bei Regenwetter trocken zu halten ist eine echte Herausforderung, vor allem bei den Kindern. Wenn diese nachts unter der Zeltplane stehen und es hinein regnet, bekommt man die tagelang nicht trocken. Einmal habe ich deshalb neue (trockene) Schuhe gekauft. Inzwischen achten die Kinder selbst wirklich gut darauf und nehmen die Schuhe nachts ins Innenzelt oder wir packen sie abends in eine Fahrradtasche.
Camping
Bei unseren ersten Touren haben wir noch zu fünft in das blaue Zelt gepasst, das wir schon seit vielen vielen Jahren haben. Es ist noch nicht mal ein Markenzelt und inzwischen haben wir auch die Stangen ausgetauscht, aber es tut noch immer seinen Dienst. Dazu haben die Kinder seit einigen Jahren ein eigenes Zelt von Salewa. Unsere Kleinste entscheidet sich mal für das eine und mal für das andere Zelt. Wir finden es sehr praktisch, dass unser Zelt noch ein Vorzelt hat, in das all unsere Taschen passen und es ist groß genug um darin gemeinsam Karten zu spielen oder bei Regen zu frühstücken. Mit Kindern schleppen wir lieber etwas mehr Gewicht, dafür sind die Zelte nicht so empfindlich und teuer wie die Superleichtzelte, die den Bewegungsdrang unserer Kinder auf Dauer vielleicht nicht aushalten würden.
Bei den Schlafsäcken haben wir bei unserer Frankreichradtour superleichte, kleine, aber auch nicht sonderlich warme Schlafsäcke vom Discounter benutzt. Für unsere Touren in Deutschland, wo es nachts auch mal kälter wurde haben mein Mann und ich koppelbare Schlafsäcke von Deuter, und unsere Kinder mitwachsende Modelle von Vaude und Gruezi Bag.
Als Unterlage zum Schlafen hatten mein Mann und ich (aus unserer Zeit vor den Kindern) Therm-a-Rest Matten, die wir die ersten Jahre genutzt hatten. Die Kinder hatten anfangs einfache Isomatten – relativ viel Volumen, aber quasi kein Gewicht. Inzwischen haben wir fast alle auf die leichten, aufblasbaren Matten von Decathlon umgestellt. Diese lassen sich sehr klein zusammenfalten und wiegen fast nichts. Ich gönne mir auch noch den Luxus eines aufblasbaren Kissens, den anderen Familienmitgliedern reicht ein zusammengerollter Fleecepulli.
Regenausrüstung
Wenn es regnet, haben wir für jedes Familienmitglied einen Regenponcho griffbereit in einer der Frontroller-Taschen. Dazu haben wir meist schnelltrocknende Treckinghosen an und für Salome, die lieber Leggings trägt noch eine Regenhose. Damit sind wir bisher immer ganz gut zurecht gekommen.
Zelte im nassen Zustand abzubauen ist nicht schön, aber oft nötig, gerade wenn man in Flussnähe zeltet. Dann schnallen wir die nassen Überzelte auf das Gepäck oben drauf und hängen sie bei der nächsten Spielplatzpause zum Trocknen auf. Bisher hat das meist ganz gut funktioniert, sodass die Zelte abends wieder trocken waren.
Werkzeug
Ja, ich gebe zu, für das Werkzeug ist bei uns mein Mann zuständig. Er transportiert die Werkzeugtasche und hat inzwischen eine gute Auswahl an Werkzeug und Ersatzteilen zusammengestellt. Und er hat mir versprochen, dazu einen Beitrag zu verfassen, der bald hier zu lesen sein wird.
gut mama
Hallo,
alles sehr schön erklärt uns zusammen geschrieben 👍.
Wir sind auch zu viert oder fünft unterwegs. Mit sehr ähnlicher Packliste.
Viele Grüße
Danke!