Frankreich 2021 – Etappe 9: nach Châteauneuf du Rhône

Heute morgen hat es etwas zugezogen. Nach dem Frühstück packen wir die Sachen und unsere Jüngste darf noch etwas auf dem tollen Spielplatz des Campingplatzes spielen.

Dann geht es los. Diesmal fahren wir nicht wieder über die Straße, sondern über Felder direkt an die Isère und an dieser entlang bis zur Rhône. Diese verlassen wir nach ein paar Kilometern wieder und strampeln hoch in die Stadt Valence, das Tor zur Provence. Wir fahren in die Innenstadt und durch die Fußgängerzone. Zum Glück ist es noch recht früh und daher wenig los. Die Kinder stellen fest, dass so eine Französische Stadt anders aussieht, als die Städte in Deutschland, die sie so kennen. Die Häuser haben schmucke Fassaden und alles ist in hellen Farben gehalten. Als wir am Schriftzug „mon Valence“ vorbei kommen, machen wir noch einen Fotostopp.

Valence

Über einen schönen Platz mit Blick ins Rhônetal geht es weiter und schließlich über eine ziemlich steile Straße zurück an den Fluss.

In Valence

Der Radweg hier ist nagelneu und führt neben der Autobahn direkt an der Rhône entlang.

Auf dem Rhône Radweg

Kurz hinter Valence überqueren wir die Rhône auf einer gigantischen Autobahnbrücke. Die Fahrradspur verläuft hinter einer dicken Betonmauer und folgt der Autobahn noch eine Weile, bis der Weg dann nach rechts abbiegt und wieder unter der Autobahn hindurch führt. Wir fahren weiter und finden in dem kleinen Dorf Beauchastel einen schönen Picknickplatz – windgeschützt und mit einer hübschen alten Steinmauer.

Picknick

Im nächsten Ort gibt es einen Bäcker, in dem ich noch Leckereien für unsere Kaffeepause erwerbe, während die Kinder sich an einem Spielplatz mit einer Riesenameise vergnügen.

Spielplatzpause

Von hier aus überqueren wir wieder die Rhône. Bei dem starken Wind, den wir heute haben, ist das durchaus unangenehm. Vor allem, da manche Geländer vom Fahrrad aus betrachtet etwas niedrig wirken. Weiter geht es auf der Via Rhôna und über den Fluss Drôme, der hier in die Rhône mündet.

Mündung der Drôme in die Rhône

Und wieder müssen wir die Rhône überqueren und danach geht es über eine nagelneue Brücke über das Flüsschen Ouvèze. Man sieht, dass hier sehr viel in den Ausbau des Radwegs investiert wurde.

Neue Brücke für die Radfahrer

Die hügelige Landschaft neben der Rhône gefällt uns sehr. Im weiteren Verlauf des Radwegs kommen wir zu einem kleinen Flüsschen, das man wahlweise über eine Furt oder eine moderne Hängebrücke überqueren kann. Wir entscheiden uns alle für die Hängebrücke, denn trotz des warmen Wetters wollen wir nicht nass werden. Im kleinen Ort Baix finden wir schließlich den perfekten Platz für unsere Kaffeepause.

perfekter Pausenplatz

Direkt am Radweg wurden hier für die Radfahrer Liegen mit Blick zum Fluss aufgestellt. Wir kochen uns einen Kaffee, genießen leckeres Gebäck und Chillen.

Pause!

Der Weg ist sehr schön angelegt und in gutem Zustand. Etwas später kommen wir an einem riesigen Atomkraftwerk vorbei. Die Kinder haben so etwas noch nie gesehen und stellen eine Menge Fragen. Wir sind jetzt ganz in der Nähe von Montélimar. Da die Stadt mit dem berühmten Nougat auf der anderen Seite der Rhône liegt, kommen wir aber nicht direkt dort hin. Aber wir sind zuversichtlich, dass auch wir das Nougat auch in den Geschäften in der Gegend bekommen.

Vorbei am Atomkraftwerk

Am späten Nachmittag wird es jetzt immer richtig heiß. Der Rückenwind schiebt uns an, aber kühlt kaum. Die Radfahrer, die uns entgegen kommen, müssen sich in Anbetracht des Windes ganz schön abmühen, während wir schnell voran kommen.

Heiß und windig

Bei Rochemaure sehen wir Löschflugzeuge, die sehr tief über uns fliegen, dann in der Rhône Wasser tanken und in Richtung der Hügel wieder verschwinden. Hoch über dem mittelalterlichen Rochmaure erhebt sich eine eindrucksvolle Burgruine. Wir überqueren die Rhône auf einer Hängebrücke, die 2013 an die mehr als 150 Jahre alten Brückenpfeiler angebaut wurde. Wir finden die sogenannte „Passerelle Himalayenne“ wunderschön, auch wenn die Überquerung schon eine kleine Mutprobe ist, so wie die Brücke schwankt.

Zum Glück ist es jetzt nicht mehr weit bis nach Châteachneuf du Rhone zum kommunalen Campingplatz, der auf einer kleinen Anhöhe mitten im Ort liegt. Am Eingang des Campingplatzes naschen wir reife, unglaublich süße Weintrauben, die hier wachsen. Nach 92 km heute sind wir ziemlich geschafft. Wir duschen und bauen die Zelte auf. Im Gegensatz zum weitaus kommerziellen Campingplatz gestern, sind hier wieder einige Radreisende unterwegs. Nach der langen Etappe heute wollen wir gerne Essen gehen, aber stellen entsetzt fest, dass das Restaurant im Ort geschlossen hat. Auch der Supermarkt ist inzwischen zu. Also setzen wir uns nochmal auf die Räder und fahren zurück zur Rhône. Wir überqueren sie und kommen in den hübschen Ort Viviers, in dem wir ein nettes Lokal mit Sitzplätzen draußen finden. Es ist noch sehr warm und Salome freundet sich mit einem französischen Mädchen an. Sie verstehen sich so gut, dass sie sogar darauf bestehen, gemeinsam an einem separaten Tisch zu essen. Elodie und Richard haben einen riesigen Appetit, für Richard müssen wir sogar noch einen zweiten Burger ordern, damit er satt wird.

beim Abendessen in Viviers

Als wir mit dem Essen fertig sind, fahren wir im Dunkeln zurück nach Châteauneuf du Rhône zum Campingplatz. Zum Glück haben unsere Fahrräder eine gute Beleuchtung.

Heimfahrt im Dunkeln

Mit dem Abstecher zum Abendessen sind es heute 101 km geworden und alle Kinder sind mächtig stolz und wir Eltern natürlich auch.

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