Alpenüberquerung 2022 Etappe 2: über den Fernpass

Nach dem Regen kommt Sonnenschein. Nach den heftigen Gewittern vom Vortag begrüßte uns heute die Sonne und brachte die Bergblumenwiesen vor dem Frühstücksraum unserer Pension zum Glitzern. Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir in Richtung Fernpass auf. In Sandalen, denn die nassen Schuhe waren trotz Skischuhtrockner immer noch feucht.

Am Bach entlang fuhren wir in Richtung Süden und legten nach dem ersten Anstieg eine kurze Trinkpause ein.

Kurze Trinkpause

Kurz verlief der Radweg neben der Straße, dann bogen wir ab zum Weißensee. Hier war es so schön, dass ich erstmal einen Fotostopp einlegte.

Gruppenbild am Weißensee

Der Weißensee

Ab jetzt wurde es immer wieder ziemlich steil und unsere Jüngste musste schieben. Der Schotter machte es ihr nicht leichter. Unser Sohn dagegen nahm die Anstiege ganz locker – er hatte ja auch immer wieder Wartezeiten zum regenerieren.

Auf geht’s

So zog es sich ganz schön, aber die wunderbaren Ausblicke auf die Berge entschädigten. Es war angenehm warm, aber nicht zu heiß.

Blick zurück in Richtung Zugspitze

Schließlich kamen wir am höchsten Punkt auf 1.270 m an. Die Aussicht war fantastisch und tief unter uns konnten wir die Fernpass-Bundesstraße sehen.

Dann ging es hinab. Auch das zog sich auf der Schotterstrecke, die stellenweise recht steil war. Aber ich war auch ganz froh, dass unsere Kinder sehr bedacht und vorsichtig hinab fuhren.

Abfahrt

Irgendwo hatten wir eine Abzweigung verpasst und so mussten wir dann noch die Bundesstraße überqueren. Auf der anderen Seite trafen wir dann einen freundlichen Radfahrer, der uns sagte, dass unser Irrtum sogar eine kleine Abkürzung war und bald fuhren wir wieder auf der Via Claudia Augusta. An einer Bank mit Tisch machten wir Rast.

Danach kamen wir noch zu einer spektakulären Passage entlang einer Felswand hoch über dem Fernsteinsee. Ich war ganz froh, dass der Weg mit Geländer gut gesichert war.

Spannende Radpassage

Etwas später war noch ein Teil der originalen Via Claudia Augusta der Römer zu erkennen.

Alte Via Claudia Augusta

Der türkisfarbene Fernsteinsee hat uns sehr in seinen Bann gezogen.

Der Fernsteinsee

Hinter dem Schloss Fernstein war der Radweg wieder asphaltiert und wir konnten richtig schnell bergab flitzen. Dann durchquerten wir Nassereith. Im weiteren Verlauf war der Weg wieder geschottert und führte über eine Kuhweide am Waldrand oder durch lichten Wald. Über den Schatten waren wir jetzt ganz froh. Auf einer Lichtung machten wir unsere Mittagspause und ein ausgiebiges Picknick.

Blick in die Berge bei Nassereith

Auf dem Weg nach Imst kamen wir dann noch an einem tollen Hexenspielplatz vorbei. Und auch wenn unsere Pause noch nicht lange her war, hier musste unsere Jüngste alles entdecken.

In Imst gab es ein kleines Missverständnis mit meinem Mann, sodass er mit meinem Sohn eine Eispause machte und meine Tochter und ich an ihnen vorbei fuhren. Es ging hinab zum Inn. Eine Baustelle ohne Umleitung konnten wir – da Feiertag – einfach durchfahren. Der Inn hatte eine tolle türkisblaue Farbe. Und mein Mann holte uns auch bald wieder ein. Zunächst verlief der Radweg zwischen dem Inn und der Autobahn, dann aber weitete sich das Tal wieder und wir kamen durch hübsche Dörfer.

Im Inntal

Der Radweg war perfekt ausgebaut und wir kamen schnell voran.

Am Inn entlang

Das war auch gut so, denn schon wieder zogen dunkle Wolken auf. Noch zwei kleinere Anstiege gab es, aber auf Asphalt stellten sie kein Problem dar.

Noch eine Abfahrt

Kurz vor Landeck fuhren wir nochmal über den Inn.

Über den Inn

Inzwischen war es ganz schön dunkel geworden.

Dunkle Wolken

In Landeck fuhren wir schnell zu unserem Hotel. Diesmal eine etwas schickere Unterkunft – es war die einzige, die ich noch bekommen hatte. Der Abstellraum für die Fahrräder hatte sogar automatische Schiebetüren. Und während die Kinder chillten, konnten Felix und ich den Wellnessbereich nutzen. Ein erstes Gewitter zog über uns hinweg, aber so gemütlich von der Liege aus, war das schon in Ordnung.

Wellness im Hotel

Allerdings schüttete es immer noch, als wir zum Abendessen aufbrachen. Und die Pizzeria, die wir uns ausgesucht hatten, war leider geschlossen. Schließlich fanden wir aber noch ein Lokal und spachtelten ordentlich in uns hinein. Nach 54 Kilometern und reichlich Höhenmetern mussten wir ja die Energiereserven wieder auffüllen.

Landeck im Regen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.