Am Morgen war es zwar durch die Nähe zum Fluss etwas feucht, aber schnell wurde es wärmer und nach dem Frühstück schwangen wir uns gut gelaunt auf die Fahrräder.
Zunächst fuhren wir durch Schaffhausen bis dann der Rheinfall vor uns zu sehen war. Ein beeindruckender Anblick.
Wir steuerten den Anlegesteg für die Boote an und kauften Tickets. Kunstvoll versuchten wir unser Hab und Gut inklusive der Taschen mit den vorhandenen Schlössern möglichst gut abzusperren und setzten uns in eines der Ausflugsboote, die uns ganz nah an den rauschenden Rheinfall heranbrachten. Die Kinder waren begeistert. Schnell war der Spaß dann auch wieder vorbei und ging geht zurück zu den Rädern. Inzwischen hatte sich der Himmel verdunkelt und schon bald mussten wir die Regenponchos anziehen.
Entgegen den Erfahrungen, die wir bisher mit Flussradwegen gemacht hatten, ist der Rheinradweg in dieser Gegend alles andere als flach. Direkt am Rhein gibt es keinen Weg. Stattdessen geht es beständig bergauf und bergab. Auch die Deutsch-Schweizer Grenze passierten wir mehrere Male. Der Regen wurde stärker und es wurde immer kälter. Mittag war schon vorbei und wir suchten nach einer Möglichkeit zum Unterstellen oder noch besser zum Einkehren, aber wir kamen an keiner vorbei. Im nächsten Ort wurde der Regen richtig heftig. Der erste Gasthof, an dem wir vorbeikamen, war geschlossen und der zweite würde erst Abends öffnen. Also fuhren wir weiter. Der Regen peitschte uns ins Gesicht und vor allem Salome auf dem Follow-me wurde richtig kalt. Ich fragte einen Passanten nach einer Einkehrmöglichkeit. Und tatsächlich gab es ein paar Kilometer weiter ein Ausflugslokal. Völlig durchnässt kamen wir in dem feinen Lokal an. Wir waren die einzigen Gäste. Unter dem Handtrockner auf der Toilette versuchten wir uns ein wenig zu trocknen und zogen uns erstmal um. Nur die nassen Schuhe bekamen wir nicht trocken. Dafür gab es heißen Kakao und Apfelstrudel. Beides wärmte auch von innen und bald ging es uns besser. Aber auf Camping hatten wir an diesem Tag keine Lust. Ich telefonierte einige Pensionen durch und schließlich hatte ich Glück und fand eine, die uns Fünf aufnehmen wollte. Wir setzten uns wieder auf die Räder und der Regen ließ auch etwas nach. Zum Glück war die Etappe heute mit 46 km recht kurz. Die Vermieter schauten erstmal etwas skeptisch als wir so nass und dreckig vor ihrer Haustüre standen. Also putzten wir erstmal unsere verdreckten Radtaschen und ließen die nassen Schuhe unten im Eingang stehen. So durften wir dann ins Haus. Wir geossen die heiße Dusche in der Unterkunft in Kadelburg und hängten so gut es ging die nassen Sachen zum Trocknen auf. Inzwischen regnete es nicht mehr und wir konnten noch einen schönen Spaziergang am nahegelegenen Rheinufer machen.