Frankreich 2021 – am Ziel in Orange

Den erste Tag im Ferienhaus beginnt ganz gemütlich. Die Kinder toben im Pool und wir liegen auf dem Liegestuhl, trinken Kaffee und essen Melone. Daneben steht Wäsche waschen auf dem Programm, denn das Auto mit den Wechselsachen hole ich erst morgen.

Spaß im Pool

Um die Mittagszeit brechen wir bei großer Hitze mit den Rädern nach Orange auf. Es ist sehr heiß, aber ganz ohne Gepäck radelt es sich wie von selbst.

Schließlich sind wir am Ziel in Orange angekommen. Dort fahren wir direkt zum antiken Amphitheater. Wir sind beeindruckt, wie gut dieses noch erhalten ist. Die Kinder haben Audioguides bekommen und lauschen fasziniert den Erzählungen.

Direkt neben dem Theater gibt es das laut einer Einheimischen „leckerste Eis der Region“. Das überprüfen wir und müssen ihr recht geben. Insbesondere das Lavendel- und Nougateis sind eine besondere Köstlichkeit. Nach dieser Erfrischung gehen wir noch ins Museum und bleiben bis dieses schließt. Hier gibt es auch allerhand Exponate aus der Römerzeit zu bestaunen.

Danach werfen wir noch einen Blick in die Kirche, die uns auch gut gefällt mit den vielen Wandmalereien. Außerdem sind die Kinder fasziniert von den Geschichten der Heiligen und Märtyrer, die sie nachlesen können.

Natürlich wollen wir auch noch zum Triumphbogen on Orange. Dieses Bauwerk wurde vor 2000 Jahren von den Römern errichtet. Wir sind beeindruckt, wie es all die Zeit überdauert hat. Und natürlich machen wir auch noch ein Siegerfoto.

Am Triumphbogen von Orange

Inzwischen ist es spät geworden, aber wir müssen noch einkaufen. Dummerweise haben wir nicht genug Taschen dabei, für die vielen Leckereien, die wir kaufen. Wir improvisieren und bekommen alles irgendwie an den Fahrrädern befestigt.

Auf dem Heimweg sind die Temperaturen dann richtig angenehm und die untergehende Sonne taucht alles in ein warmes, goldenes Licht, das ich in der Provence so liebe.

Heimfahrt im Sonnenuntergang

Wir verbringen noch 5 weitere wunderschöne Tage in der Provence. Zunächst bin ich einen Tag unterwegs, um unser Auto am TGV-Bahnhof Belfort/Montbéliard abzuholen. Dazu fährt mich unser freundlicher Vermieter morgens zum Bahnhof nach Orange. Von dort geht es um 7:30 Uhr mit dem Regionalzug nach Avignon zum TGV Bahnhof und Mittags bin ich bei unserem Auto. Das TGV Ticket habe ich übrigens online bis Baden Baden gelöst, da für den Zug bis Belfort keine Plätze mehr frei waren (das muss man nicht verstehen, aber wenn ihr mal in der Situation seid, würde ich raten, auf verschiedenen Plattformen zu recherchieren und ggf. grenzüberschreitend zu buchen).

Der futuristisch anmutende TGV-Bahnhof von Avignon

Unser Auto steht wohlbehalten am Langzeitparkplatz des Bahnhofs und nach etwas durchlüften fahre ich zurück nach Orange. Bei Ortsschildern und dem Anblick der Landschaften kommen mir viele Erinnerungen an unsere Radtour. Wie viel intensiver erlebt man doch eine Reise mit dem Rad. Am Abend bin ich zurück in der Provence.

Am nächsten Tag fahren wir an die Ardèche. In der zwölften Klasse bin ich auf unserer Abi-Fahrt hier schonmal vorbei gekommen und seitdem wollte ich immer mal die Schlucht mit dem Kajak hinunter paddeln. Und genau das machen wir. Mit dem Bus werden wir unterhalb des Pont d’Arc herausgelassen und paddeln mit zwei Kajaks die 23 km bis St. Martin d’Ardèche. Landschaftlich ist die Tour ein absoluter Traum.

Die Stromschnellen sind zum Teil nicht ohne und wir sehen viele kenternde Boote. Zwischendurch machen wir Picknick und tolle Badepausen inklusive Sprüngen von den Felsen ins Wasser. Am Nachmittag werden die Arme dann ganz schön schwer. Die 23 Kilometer sind für eine Paddeltour mit Kindern bei dem niedrigen Wasserstand richtig anstrengend. Außer uns sind auch kaum Familien auf dieser Strecke. Aber wir geben nochmal alles und sind rechtzeitig zurück an unserer Ausstiegsstelle.

Am nächsten Tag werden weitere Erinnerungen aufgefrischt bei einer Wanderung durch die Calanques in der Nähe von Marseille. Wir fahren mit dem Auto in das kleine Örtchen Niolon und wandern über einen Pfad, der an manchen Stellen auch etwas ausgesetzt ist, zu eine schönen kleinen Bucht. Hier war ich in meiner Studentenzeit schon und es ist immer noch genau so schön wie damals. Es ist zwar sonnig, aber sehr windig. Und nach unseren Erfahrungen vom Vorjahr, wo wir auf Korsika zwei Menschen aus einer Strömung im Meer mit hohen Wellen gerettet haben, sind wir lieber vorsichtig und gehen nur mit den Füßen ins Wasser.

Auf der Rückfahrt steuern wir die Carmargue an und kommen in ein heftiges Gewitter. Im Regen überqueren wir die Rhône auf einer Fähre kurz vor ihrer Mündung. Den Plage Napoleon schenken wir uns auf Grund des Wetters. Im strömenden Regen fahren wir durch die Carmargue und bekommen immerhin einige Flamingos zu sehen.

Den nächsten Tag lassen wir ganz gemütlich angehen und erst am Nachmittag brechen wir zum Pont du Gard auf. Genau die richtige Entscheidung, denn in der untergehenden Sonne ist es besonders schön und außerdem sind die meisten Touris schon wieder weg. Wir baden im Gard und finden einen tolle Stelle zum Springen. Als wir gerade aufbrechen wollen, sprechen uns zwei junge Syrer an, deren Autoschlüssel in den Fluss gefallen ist. Da sie nicht schwimmen können, zieht sich Felix nochmal seine Badehose an und fischt den Schlüssen wieder heraus. Danach schauen wir uns noch ausgiebig das Aquädukt an und erst als die Sonne ganz untergegangen ist, fahren wir wieder zurück.

An unserem letzten Tag in der Provence radeln wir nochmal nach Orange und kaufen ein paar Souvenirs. Außerdem müssen wir packen und die Räder aufs Auto laden. Und natürlich wird der Pool ausgiebig genutzt. Am nächsten Morgen fahren wir über die landschaftlich schöne Strecke über die Schweiz zurück nach Hause.

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