Frankreich 2021: Etappe 4 nach Verdun sur le Doubs

Frankreich 2021: Etappe 4 nach Verdun sur le Doubs

Nachdem es gestern so spät war, haben wir von der Stadt Dôle noch nichts gesehen. Also beschließen wir zum Start unserer heutigen Etappe erstmal in die Altstadt zu fahren. Diese liegt über dem Fluss und so startet der Tag mit einem Anstieg. Wir fahren durch die Innenstadt zur Kathedrale.

Fahrt durch Dôle

In zwei Schichten – damit immer jemand bei den Rädern ist – besichtigen wir die Kathedrale.

Dôle ist ein wirklich hübscher Ort, dennoch wollen wir nicht lange verweilen. Immerhin haben wir die Hoffnung, dass es vielleicht heute Nachmittag mit dem Schwimmbad klappt. Das Wetter jedenfalls ist herrlich: blauer Himmel und Sonnenschein.

Dôle

Wir fahren zurück zum Fluss Doubs und den schönen EuroVelo 6. Doch schon nach kurzer Zeit kommen wir an dieses Schild:

Umleitung

Wir müssen den schönen Radweg am Kanal verlassen und einen Hügel hinauf fahren. Immerhin ist die Umleitung gut beschildert. Das haben wir in Deutschland schon oft anders erlebt. Der alternative Weg ist – sagen wir mal – mäßig. Erst mit furchtbar schlechtem Belag, dann auf einer Straße. Aber wir kommen an einem Supermarkt vorbei. Felix geht einkaufen, während Richard sein Rad bewacht. Ich fahre mit den zwei Mädels schonmal voran. Bald sind wir wieder auf dem richtigen Radweg. Wir kommen bei einer tollen Raststation für Radler inklusive Trinkwasserstation vorbei. Für ein Picknick ist es uns noch zu früh, aber wir füllen unsere Fahrradflaschen auf.

Schicke Raststation für Fahrradfahrer

Wir treffen wieder auf den Kanal, der kurz darauf in die Saône mündet. Inzwischen ist ein starker Wind aufgezogen. Für die Mittagspause finden wir eine schöne Sitzgruppe am Fluss, aber wir müssen richtig aufpassen, dass der Wind uns nicht alles vom Tisch fegt. Nicht nur einmal müssen wir aufspringen, um Becher oder Tüten wieder aufzufangen. Felix hat wieder leckere Sachen gekauft, vor allem das Taboulé kommt gut an. Felix und ich betrachten nochmal die heutige Etappe und beschließen, heute nicht wie ursprünglich geplant nach Gergy zu fahren, sondern schon ein paar Kilometer vorher in Verdun sur le Doubs zu Campen. Einerseits steckt uns die gestrige Etappe noch ziemlich in den Gliedern und andererseits gibt es dort direkt neben dem Zeltplatz ein Freibad. Auf der Weiterfahrt haben wir ziemlich mit dem Wind zu kämpfen, der uns mal von vorne und mal seitlich entgegen bläst.

An der Saône

Trotz des Windes ist es sehr heiß. In Seurre mache ich mit Elodie einen Abstecher in einen Supermarkt, während die restliche Familie schonmal vorfährt, um einen Rastplatz zu suchen. Mit einer großen Portion Eis im Gepäck erreichen wir sie schließlich. So gestärkt schaffen wir es nach Verdun sur le Doubs, wo der Doubs in die Saône mündet. 66,5 km waren es heute. Beim Anstehen an der Rezeption lernen wir ein etwas älteres holländisches Paar kennen, mit denen wir gleich nett ins Gespräch kommen. Für die Nacht zahlen wir lächerliche 15,50 Euro. Dann aber werden erstmal in Windeseile die Zelte aufgebaut, damit wir ins Schwimmbad gehen können. Es ist kaum Betrieb und die Rutsche ist toll, auch wenn es oben durch den starken Wind schon etwas kühl ist. Wir bleiben so lange, bis das Bad schließt.

Unser Zeltplatz

Der kommunale Campingplatz ist zwar etwas rustikal, was die Sanitäranlagen angeht, aber für Radfahrer wirklich perfekt. Für sie ist ein Wiesenabschnitt direkt am Fluss vorgesehen – wunderschön. Eigentlich wollte ich heute Wäsche waschen, doch das Hochwasser hat auch die Waschmaschine erwischt, sodass ich nur ein paar Wäschestücke per Hand auswasche. Für Radfahrer gibt es auch ein Aufenthaltszelt mit Sitzplätzen, Kühlschrank, Mikrowelle und zur Freude unserer Kinder auch Comics. Das diese auf Französisch sind, stört sie nicht wirklich.

Nach dem Essen gehe ich noch etwas Spazieren und entdecke eine wunderschöne alte Weide durch deren Zweige die Sonne herrlich scheint.

Weide im Abendlicht

Auf dem Rückweg hole ich an einem kleinen Kiosk noch kalte Getränke und im Aufenthaltszelt spielen wir dann mit den Kindern Karten. Der Wind bläst ziemlich heftig und rüttelt die ganze Nacht an unseren Zelten. Ich mache mit etwas Sorgen, aber die Zelte halten dem Wind stand.

Pfingstradtour 2021 Etappe 8 – nach Starnberg, mit der Bahn nach München und nach Hause

Pfingstradtour 2021 Etappe 8 – nach Starnberg, mit der Bahn nach München und nach Hause

Der letzte Tag! Heute ist die Etappe kurz: es geht am Starnberger See entlang bis zum Bahnhof von Starnberg. Die Strecke geht meist am See entlang.

Noch ist es relativ ruhig und unser Weg liegt meist im Schatten.

Bevor wir nach Starnberg kommen, machen wir noch eine Badepause mit Picknick. Die Villen, an denen wir jetzt vorbei kommen werden immer prächtiger auf den Straßen fahren teure Autos. Uns sind die Räder lieber 🙂

In Starnberg lassen wir die Kinder an einem schönen Spielplatz und fahren zum nächsten Supermarkt, um Lebensmittel für die Mittagspause und die Fahrt zu erwerben. Dann geht es weiter zum Bahnhof. Und bei all dem Reichtum, den man in Starnberg zu Gesicht bekommt – der Bahnhof ist eine Katastrophe für Radfahrer (und sicher noch mehr für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Kinderwägen). Es gibt keinen Aufzug, nur steile Treppen ohne Rampe. Mit vereinten Kräften wuchten wir die schwer bepackten Räder auf den Bahnsteig. Als die S-Bahn kommt, gibt es noch eine böse Überraschung: wir müssen die Räder vom Bahnsteig gute 30 cm hoch in den Zug heben. Mit Gepäck ist das kaum zu schaffen. Fast kippt mein Rad um, aber ich schaffe es gerade noch und kann dann den Kindern helfen. Der Platz im Zug ist beengt, aber wir schaffen es, die 5 Fahrräder einigermaßen zu verstauen.

Wir beschließen, nicht am Hauptbahnhof, sondern am Stachus auszusteigen. Fehler! Wir stehen am Bahnsteig und es gibt keinen Aufzug! Lediglich Rolltreppen sind vorhanden. Es steht zwar dran, dass Fahrrädern darauf nicht erlaubt sind, aber eine Alternative finden wir nicht, nicht mal eine normale Treppe. Eins nach dem anderen bugsieren wir die Räder über die Rolltreppe nach oben. Und hier wiederholt sich das Spiel – wieder kein Aufzug! Es ist zum Heulen! Nach drei Rolltreppen kommen wir schließlich ans Tageslicht und beginnen unsere Stadtrundfahrt durch die Münchner Innenstadt.

Erstes Ziel ist die Frauenkirche. Dann geht es weiter zum Marienplatz.

An der Residenz

Weiter geht es an der Feldherrnhalle und der Residenz vorbei. Im Hofgarten machen wir unser Picknick. Aber wir müssen heute noch nach Hause fahren, also geht es weiter zum Bahnhof. Während wir auf den Zug warten, gibt es zum Urlaubsabschluss noch Kaffee für die Erwachsenen und Eis für die Kinder.

Abschiedseis

Im Zug hat die Deutsche Bahn dann noch eine Überraschung für uns: es gibt zwar ein geräumiges Fahrradabteil, aber der Durchgang um dort hinzukommen ist so schmal, dass Felix‘ Lenker beim besten Willen nicht hindurch passt. Also bleibt das Rad im Eingangsbereich stehen. Natürlich gibt es dafür Ärger vom Schaffner, aber als wir erläutern können was der Grund ist, darf das Rad stehen bleiben. Der Abstecher in München hat ziemlich viel Zeit gekostet und so ist die Sonne schon am Untergehen, als wir die letzten 5 Kilometer vom Bahnhof nach Hause radeln. Insgesamt waren es heute nur 25 km mit dem Rad.

Auf dem Heimweg
Pfingstradtour 2021 Etappe 7 – von Saulgrub an den Starnberger See

Pfingstradtour 2021 Etappe 7 – von Saulgrub an den Starnberger See

Nach den zwei Nächten in der Ferienwohnung geht es wieder los. Als Erstes fahren wir nach Bad Kohlgrub. Hier ist der Verlauf des Fahrradwegs nicht optimal – einige Male müssen wir die vielbefahrene Hauptstraße überqueren. Dann haben wir die Wahl zwischen der Wegführung zum Staffelsee oder der durchs Murnauer Moor auf dem Bodensee-Königssee Radweg. Wir entscheiden uns für die zweite Alternative und es lohnt sich wirklich.

Zunächst geht es durch ein kleines Wäldchen, in dem es unheimlich nach Bärlauch riecht, der jetzt in voller Blüte steht.

Der Weg ist geschottert, aber gut zu fahren. Dann kommen wir an einem Bach vorbei, der so einladend aussieht, dass wir direkt Pause machen müssen. Die Sonne scheint und wir baden unsere Füße im Bach und werfen mit Kieselsteinen. Ein Traum! Am frühen Vormittag sind auch noch nicht allzu viele Menschen hier unterwegs.

Pause am Bach

Dann tut sich vor uns ein traumhaftes Panorama auf: vor uns satte grüne Wiesen mit gelben Trollblumen und lila Schwertlilien und dahinter der Blick auf das Schneebedeckte Zugspitzmassiv.

Dieses Panorama finden nicht nur wir schön. Je näher wir an Murnau heran kommen, desto mehr Spaziergänger bevölkern den Weg durch das Murnauer Moor. Nichtsdestotrotz ist das der bisher mit Abstand schönste Abschnitt unserer Radtour.

Schließlich gelangen wir nach Murnau und kehren zum Mittagessen ein. Mit neuer Kraft geht es danach hinunter zum Froschhauser See, der direkt neben dem Riegsee liegt.

Hier legen wir eine ausgiebige Badepause ein. Unsere beiden Mädels wagen sich sogar ganz ins Wasser, auch wenn es noch ziemlich kalt ist.

Durchs Voralpenland fahren wir weiter zum Starnberger See. Dabei müssen wir auch noch ein paar Höhenmeter überwinden. Die Etappe heute zieht sich, vielleicht ist es auch der Wind, der uns zeitweise entgegen bläst.

Nach 51 Kilometern kommen wir schließlich auf dem Zeltplatz an. Dieser ist komplett ausgebucht und ich bin froh, dass ich vorab reserviert hatte. Nach dem Abendessen und einer heißen Dusche setzen wir uns ans Seeufer und warten auf den Sonnenuntergang.

Das Warten lohnt sich. Wir genießen den Sonnenuntergang und die entspannte Atmosphäre am Seeufer – die Kinder hingegen machen den Spielplatz des Campingplatzes unsicher.

Pfingstradtour 2021 – Zweiter Pausen- bzw. Wandertag

Pfingstradtour 2021 – Zweiter Pausen- bzw. Wandertag

Heute ist das Wetter nochmal wunderschön und so laufen wir von unserer Ferienwohnung los an die Ammer an eine kleine Schlucht mit dem Namen Scheibum, durch die sich der Fluss seinen Weg gebahnt hat.

Scheibum

Heute ist ein echter Pausentag. Die Kinder sind eine ganze Weile damit beschäftigt, Steinmännchen zu bauen.

Der stolze Baumeister

Dann kommt eine Gruppe Kajakfahrer vorbei, denen wir bei ihrer Fahrt durchs Wildwasser zusehen. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher ins Altenauer Moor zum Tiefsee. Wir bestaunen die einzigartige Natur des Moores und beobachten Molche.

Am Tiefsee

Am späten Nachmittag ziehen wir nochmal mit den Rädern los, da wir in Bad Bayersoien einen Coronatests machen müssen. Der See und die ihn umgebende Moorlandschaft sind wunderschön.

Moorlandschaft

Auch der Rückweg mit dem Fahrrad ist richtig schön.

Auf dem Heimweg

Pfingstradtour 2021 – Pausen- bzw. Wander-Tag in den Ammergauer Alpen

Pfingstradtour 2021 – Pausen- bzw. Wander-Tag in den Ammergauer Alpen

Nach der späten Ankunft am Vortag lassen wir es heute ganz gemütlich angehen. Felix und ich genießen unseren ersten Kaffee auf dem Balkon mit Blick auf die Berge.

Kaffee in der Morgensonne

Nach einem ausgiebigen Frühstück trieb uns das schöne Wetter aber dann doch nach draußen. Mit den Rädern fahren wir nach Sonnen an den Fuß des Hörnle. Diesen Berg habe ich als Kind oft und gern bestiegen, immerhin hat man mit einem Aufstieg gleich die Möglichkeit drei Gipfelkreuze zu bezwingen. Der Weg steigt ordentlich bergan, aber so ganz ohne Gepäck kommt es uns vor als würden wir fliegen und recht schnell sind wir am Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Los geht’s!

Das Wetter zeigt sich heute von seiner besten Seite. Die Wiesen duften nach Bergkräutern und in der ferne funkeln die schneebedeckten Berggipfel.

Anstieg nach Sonnen

Der Aufstieg führt uns an einem Wildgehege vorbei und über die Skipiste erreichen wir die Bergstation des Sesselliftes. Etwas oberhalb davon machen wir unser Picknick. Weiter geht es zum ersten Gipfelkreuz.

Und weil es so schön ist, gehen wir nach den 3 Gipfeln des Hörnles noch weiter auf den Stierkopf . Hier ist deutlich weniger Betrieb und man hat einen schönen Blick auf die schneebedeckten Berggipfel weiter im Süden.

Und sogar ein bisschen Schnee für eine Mini-Schneeballschlacht findet sich.

Schneeballwerfen

Auf dem Rückweg kehren wir noch in der Hörnlealm ein. Bergab gehen wir durch den Wald und unsere Kleinste versucht mit zwei Bergläufern mitzurennen, was ihr sogar eine Weile lang gelingt.

Pfingstradtour 2021 Etappe 6 – von Landsberg am Lech in die Ammergauer Alpen

Pfingstradtour 2021 Etappe 6 – von Landsberg am Lech in die Ammergauer Alpen

In der Nacht wurde der Regen wieder stärker. Zum ersten Mal auf der Tour müssen wir im Zelt frühstücken, aber irgendwie ist das auch ganz gemütlich. So gestärkt bauen wir die nassen Zelte ab und spannen die Planen auf die Fahrräder. Im Regen brechen wir auf – weiter in Richtung Berge. Der Radweg Romantische Straße macht seinem Namen alle Ehre und führt uns an so mancher romantischen Barockkirche vorbei.

Es geht weiter in Richtung Schongau. So langsam haben wir die Nase voll vom schlechten Wetter, aber die Kinder schlagen sich weiter richtig tapfer.

Regen und Wolken

Kurz vor Schongau halten wir an einem Supermarkt. Es gibt Leberkässemmeln. Das verbessert die Laune ganz erheblich vor allem bei Richard, unserem Leberkäse-Liebhaber. Kurz darauf haben wir einen tollen Blick über Schongau.

Blick auf Schongau

Durch das imposante Stadttor kommen wir in die Altstadt von Schongau und fahren durch die alten Gassen.

Nach Schongau machen wir nochmal eine Spielplatzpause. Danach verlassen wir den Lech und ein steiler Anstieg auf den Straußberg (auf über 800 m) fordert uns heraus. Wir sehen weidende Kühe und alte Bauernhäuser im alpinen Stil. Das Wetter hat sich gebessert und wir haben einen ersten wunderschönen Blick auf die Ammergauer Alpen und das Hörnle, das wir uns als Wanderziel für den nächsten Tag vornehmen.

Es geht weiter bergauf und bergab. Laut Komoot sind es an diesem Tag 760 Höhenmeter, die wir bewältigen müssen. Felix, der inzwischen unsere Jüngste angekoppelt hat muss sich ganz schön anstrengen. Auf dieser Bergetappe spürt man das schwere Gepäck. Es geht weiter bergauf und offensichtlich ist bei der Planung etwas schief gelaufen, denn statt auf dem Radweg entlang der Straße führt unsere Route weiter steil bergan bis zum Ausflugsbauernhof in Schönegg. Es ist wunderschön hier und inzwischen ist auch die Sonne ist inzwischen herausgekommen.

Mit Kind und schweren Gepäck muss Felix bergauf ganz schön kämpfen
Unser Sohn auf dem finalen Anstieg nach Schönegg
Blick aufs Hörnle

Wir genießen die tolle Aussicht und nehmen uns vor am nächsten Tag das Hörnle, das wir so schön sehen können, zu besteigen. Doch der auf Komoot als Radweg eingezeichnete Weg besteht aus einer steil abfallenden Kuhweide mit einem kleinen matschigen Trampelpfad. Da wir keine sinnvolle Alternative haben fahren und schieben wir mit unseren bepackten Rädern die Kuhweide hinab. Zum Glück gibt es unten ein Tor, durch das wir mit unseren – nun noch dreckigeren – Rädern durchkommen.

Über die Kuhweide

Aber noch nicht genug Adrenalin: als nächstes geht es über die Ammerschlucht auf einer schwindelerregend hohen Brücke – besser gesagt einer wackeligen Behelfsbrücke, da die eigentliche Brücke gerade saniert wird.

Blick von der wackelnden und knarzenden Behelfsbrücke hinab zur Ammer

Beim Blick auf die Uhr und auf Google stellen wir fest, dass der Supermarkt an unserem Zielort um 19 Uhr, also in 25 Minuten schließt. Da wir in der Ferienwohnung ein warmes Abendessen und vielleicht auch noch ein kühles Radler haben wollen gebe ich richtig Gas und lasse den Rest der Familie nachkommen. Über Bad Bayersoien geht es nach Saulgrub und im dortigen Supermarkt schaffe ich es gerade noch, das Nötigste einzukaufen. Kaum bin ich weiter zu unserer Ferienwohnung gefahren, sind auch Felix und die Kinder da. Unsere Vermieter begrüßen uns sehr herzlich und unsere Fahrräder bekommen einen schönen Abstellplatz in der Garage. Wir kochen Kässpatzen und genießen eine heiße Dusche und ein bequemes Bett. 60 Kilometer sind es geworden.

Pfingstradtour 2021 Etappe 5 – von Dasing nach Landsberg am Lech

Pfingstradtour 2021 Etappe 5 – von Dasing nach Landsberg am Lech

Nachdem wir am Vortag so schnell durch Friedberg gefahren waren, machen wir Vormittags erstmal einen Stopp am Friedberger Schloss.

Weiter geht es an einem Badesee, dem sogenannten Kuhsee bei Augsburg vorbei. An dem schönen Spielplatz müssen wir einen Stopp einlegen – die Klettergeräte sehen einfach zu verlockend aus. Felix und ich genießen unterdessen einen Kaffee aus der Thermoskanne. Doch während der Pause gibt es schon wieder die ersten Regentropfen und so packen wir wieder die Regenjacken aus. Über eine Staustufe führt uns der Weg auf eine breite, für den motorisierten Verkehr gesperrte Straße durch den Wald. Hier kommen wir super voran.

Blick auf den Lech

Lechaufwärts folgt nun eine Staustufe der nächsten. Teilweise geht es an schön angelegten Bächen entlang.

So schön der Weg ist, nach einem Picknickplatz suchen wir erstmal vergeblich – kein Tisch, keine Bank an der wir vorbei kommen. Auch fängt es wieder an zu nieseln. Schließlich suchen wir uns ein Plätzchen unter dem Blätterdach von hohen Bäumen am Rand einer Wiese. Da uns allen ein wenig klamm ist, packen wir den Kocher aus und es gibt Suppe und heißen Tee. So ist es dann doch ganz gemütlich.

Als wir weiterfahren wird der Regen wieder stärker. Ganz überraschend taucht vor uns am Radweg eine moderne Kapelle aus Kupfer auf. Wir steigen von den Rädern, um diese näher zu betrachten und sind ziemlich angetan.

Am späten Nachmittag hat Salome genug und will wieder angehängt werden. Wir fahren an einer weiteren Staustufe entlang und kommen schließlich am Etappenziel Landsberg am Lech an.

Durchfahrt durch Landsberg

Wir fahren durch Landsberg weiter in den Tierpark. Dort entscheiden wir uns für einen schmalen Weg, der uns zum Campingplatz hinauf führen soll. Der Weg wird immer steiler und gleichzeitig matschiger und nur mit großen Mühen gelingt es uns, die Räder hinaufzuschieben. Am Campingplatz erfahren wir, dass das Restaurant leider geschlossen hat. Da wir nach 63 km und reichlich Regen keine Lust haben nochmal loszufahren, bauen wir die Zelte auf und bestellen dann eine Pizza. Das tut gut! Und auf unserem Plätzchen unter den Bäumen können wir sogar die nassen Sachen einigermaßen trocknen.

Ein schöner Stellplatz im Schutz der Bäume.
Rotwein aus dem Plastikbecher – egal, nach so einer Etappe schmeckt alles 😉
Pfingstradtour 2021 Etappe 4 – von Donauwörth über Augsburg nach Dasing

Pfingstradtour 2021 Etappe 4 – von Donauwörth über Augsburg nach Dasing

Nach einer richtig gemütlichen Nacht sehen wir heute wieder blauen Himmel. Noch mit vielen Wolken und Wind, aber immerhin. Beim Verstauen der Gaskartusche fängt es an zu zischen. Unser Uralt-Kocher hat es wohl dran gegeben. Zum Glück fahren wir heute durch Augsburg, da sollten wir ein neues Modell samt Gaskartusche kaufen können.

Aufbruch bei fast blauem Himmel

Wir folgen weiter dem Radweg Romantische Straße und gleichzeitig der Via Claudia Augusta in Richtung Augsburg. Man kann jetzt merken, dass wir uns in Oberbayern befinden – Kirchen mit Zwiebeltürmen, Weiß-Blauer Himmel und Kruzifixe am Wegesrand.

Weiß-blauer Himmel
Viel bayerischer Barock

Nach einigen Kilometern kommen wir an den Lech. In einer Pause steigen wir ins Flussbett hinab und da wir nach Meinung unserer Kinder wohl noch nicht genügend schweres Gepäck haben, sammeln die Drei eine Menge besonders hübsche Flusskiesel ein, die ab jetzt auch noch mitgeschleppt werden.

Der Lech

Die Mittagspause wollen wir in Augsburg machen. Wir sind schon ziemlich hungrig, aber es kommt kein Imbiss oder Gasthof entlang des Weges. Schließlich fährt Felix mit den beiden Großen voran in die Augsburger Innenstadt, wo sie schließlich fündig werden: auf Wunsch der Kinder gibt es Döner. Meine jüngste Tochter und ich kommen nach und im Park vor dem Augsburger Dom werden die Döner dann mit großem Appetit verspeist. Nach dem Essen dann Kulturprogramm: in zwei Schichten besichtigen wir den Dom und schauen uns die Ausgrabungen in der Nähe des Domes an.

Danach suchen wir noch ein Einkaufszentrum auf, wo wir erst alle einen Coronatest für die nächste Übernachtung machen und Felix einen neuen Kocher samt Gasflasche ersteht. Kaum haben wir uns 15 Meter von unseren Rädern entfernt, kommt jemand und nimmt sie intensiv in Augenschein. Vorsichtshalber gehe ich zurück und bewache sie – in Großstädten habe ich da oft ein mulmiges Gefühl.

Weiter geht es in Richtung Friedberg. Die Fahrt durch die Stadt mit den Kindern ist nicht schön – viele Autos, viel Lärm und viele Ampeln. In Friedberg geht es steil bergauf – wir müssen absteigen und schieben. Der Stopp in Augsburg hat ziemlich viel Zeit gekostet – ich finde ja, dass man im Stadtverkehr immer deutlich langsamer vorankommt. So haben wir nicht wirklich Zeit, um uns in Friedberg umzuschauen. Aber am nächsten Tag werden wir ja nochmal durchfahren. Jetzt geht es zu einer Pension in der nähe von Dasing, die wir kurzfristig gebucht haben, um nach all dem schlechten Wetter mal ein festes Dach über dem Kopf zu haben.

Friedberg

Auf den letzten Kilometern läuft unsere Kleinste nochmal zu Höchstform auf und flitzt mit ihrer großen Schwester vorneweg. Sie ist top motiviert, einen neuen Kilometerrekord aufzustellen und ohne ans Follow-Me angehängt zu werden schafft sie an diesem Tag mit Gepäck eine Strecke von 70 Kilometern. Dennoch sind wir alle froh, als wir unser Pensionszimmer beziehen können, in dem wir noch zu Abend essen und eine größere Menge Wäsche per Hand waschen. Mit dem Regen ist doch ziemlich viel schmutzig geworden.

Am Abend wurde das Wetter noch richtig schön
Pfingstradtour 2021 Etappe 3 – von Dollnstein nach Donauwörth

Pfingstradtour 2021 Etappe 3 – von Dollnstein nach Donauwörth

Unterwegs im Urdonautal

Von Dollnstein geht es durch das Urdaunautal. Hier floss vor Urzeiten die Donau, bevor der Durchbruch bei Weltenburg erfolgte. Das Wetter ist trüb, aber am Vormittag erstmal trocken. Der Weg geht zunächst auf asphaltierten Radwegen an der Straße entlang, dann auf Schotter zunehmend bergauf und bergab. Schließlich entdecken wir einen Felsen mit einer Höhle und halten an, um einen Blick hineinzuwerfen. Über eine steile Wiese klettern wir hinauf, müssen aber feststellen, dass man auf Grund eines Gitters nicht weit hineinkommen kann. Nichtsdestotrotz haben die Kinder Spaß beim Erkunden der verschiedenen Höhleneingänge.

Hinter Rennertshofen gelangen wir schließlich an die Donau. Durch die Donauauen geht es weiter bei sich zunehmend verfinsterndem Himmel.

Donau und Donauauen

Mit der Überfahrt über die Donau haben wir wieder einen Meilenstein geschafft. Ab jetzt stoßen wir auf den Radweg Romantische Straße, an dem wir ja eigentlich entlang fahren wollten

Über die Donau

An einem Spielplatz pausieren wir und da setzt auch der Regen wieder ein, der zunehmend kalt und unangenehm wird. Als nächstes überqueren wir noch den Lech, dessen Verlauf wir die nächsten drei Tage folgen werden.

Über de Lech

Der Regen wird immer stärker und wir sind sehr froh, als wir nach 55 km ein trockenes Plätzchen zum Übernachten finden.

Pfingstradtour 2021 Etappe 2 – vom Dennenloher See nach Dollnstein

Pfingstradtour 2021 Etappe 2 – vom Dennenloher See nach Dollnstein

Gleich in der ersten Nacht regnete es komplett durch. Zum Glück hört der Regen am Morgen auf und wir finden ein trockenes Plätzchen zum Frühstücken. Wir bauen die Zelte ab und bepacken die Fahrräder.

Der Himmel zieht immer mehr zu und auf eine Pause am Römerspielplatz am Altmühlsee hat jetzt niemand mehr Lust. Also geht es weiter an der Altmühl entlang.

Dunkle Wolken im Anflug
aber die Stimmung ist noch gut

Hinter Windsfeld gibt es an der Altmühl einen wunderschönen Rastplatz – wenn nicht wie bei uns wegen Corona gesperrt – kann man hier sogar frisches Wasser zapfen. Hier halten wir an, um eine Pause zu machen.

Aber gerade als unser Kaffee fertig ist, beginnt es zu regnen. Also ziehen wir unsere Regenponchos an, schlürfen den Kaffee aus und fahren weiter.

Kaffee im Regen

Rechts die Bahnlinie, links Felder, Wiesen und die Altmühl, aber keine Möglichkeit, sich unterzustellen. Der Regen wird stärker. Ich fahre mit unserer jüngsten Tochter voraus. Tapfer fährt sie durch den Regen, aber eine Wahl haben wir ja auch nicht.

Aber es kommt noch schlimmer: noch immer ist kein Dorf zu sehen, wo man sich unterstellen könnte und jetzt wird aus dem Regen Hagel. Der tut richtig weh auf der Haut. Ich treibe meine Tochter an und schließlich kommt vor uns eine Bahnunterführung in Sicht: zwar zugig, aber immerhin vor dem Hagel etwas geschützt. Dort fahren wir hinein und kurze Zeit später kommt Felix mit den beiden andern Kindern nach. Sie haben noch mehr von den dicken Hagelkörnern abbekommen. Ich suche in unserem Gepäck nach Handschuhen und wärmeren Sachen, denn jetzt wird es richtig kalt. Ich bin sehr froh, dass ich die Handschuhe noch eingepackt habe. Bald flüchten sich noch zwei junge Männer, die auf dem Weg nach Regensburg sind in unsere Unterführung. So haben wir nette Unterhaltung bis der Hagel sich verzieht und wir schließlich weiterfahren können.

Erst fahren wir noch im Regen, dieser hört aber nach einiger Zeit auf. In Treuchtlingen machen wir eine Spielplatzpause mit Imbiss. Und als wäre das Wetter dagegen, dass wir heute Pausen machen, kommt der nächste Regenschauer. Glücklicherweise können wir diesen schön geschützt in einem Pavillion abwarten, bevor es dann auf den landschaftlich schönsten Abschnitt des Altmühlradwegs geht.

Durch Pappenheim mit der tollen Burg – und einem Eis – geht es an den 12 Aposteln vorbei bis zu unserem Etappenziel – dem Campingplatz kurz vor Dollnstein. Hier ist ganz schön viel los. Immerhin scheint jetzt die Sonne und wir konnten die nassen Sachen trocknen.

Die Felsformation 12 Apostel

Was ein Tag! Regen, Hagel und dann doch noch Sonnenschein! 60 km stehen am Abend auf dem Tacho.